Dezember 2010
Was wäre all die Arbeit und Mühe wert, die man ins Bauen von Instrumenten investiert, wenn man am Ende nicht den Lohn der auf ihnen gespielten Musik bekäme? Vermutlich gar nichts.
Und umgekehrt? Was ist der Künstler ohne gutes Werkzeug?
Diese Sichtweise führte mich zu diesem Projekt.
Bei einem Konzertbesuch vor etwa eineinhalb Jahren kam mir der Gedanke, für diesen Künstler eine Gitarre zu bauen.
Nach einem persönlichen Gespräch vor einigen Wochen bekam ich sein Ja und kann mit der Arbeit beginnen. Ich habe keine Vorgaben und kann also machen, wonach mir gerade ist.
Was Modell und Bauweise angeht, stehe ich immer noch dazu, mich an den traditionellen Formen und Modellen zu orientieren. Die Veränderungen sollten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen und der Bespielbarkeit, aber auch der Ästhetik dienen.
Natürlich experimentiere ich auch bei diesem Instrument, da das Ganze ja keine 1:1-Kopie, sondern ein eigenständiges Instrument werden soll. Das Ergebnis lässt sich nie zu 100% vorhersagen, und so läuft man Gefahr, dass die Änderungen sich negativ auf das fertige Instrument auswirken können.
Dieses Risiko gehe ich bewusst ein und sehe das Ganze eher als Spiel denn als wichtige Aufgabe.
Ob das fertige Instrument meine Erwartungen bzw. die des zukünftigen Besitzers erfüllen wird, zeigt sich erst am Ende.
Um diese Zeit etwas zu verkürzen, gibt es erst einmal die Baudokumentation. Im Dezember 2010 habe ich mit dem Bau begonnen. Die Fertigstellung wird bis Herbst 2011 dauern. Wer neugierig und interessiert ist, was da entsteht, kann die Bauschritte mitverfolgen.
Für wen diese Gitarre ist, bleibt aber noch ein Geheimnis und verspricht vielleicht eine lustige und interessante Geschichte am Ende dieses Projektes.