Lackierarbeiten

Das Lackieren ist mittlerweile zur Routine geworden.

In Tipps & Tricks habe ich zum Lackieren einmal geschrieben, dass es für mich eher eine Arbeit ist, die ich nicht so gerne mache. Das hat sich zum Glück verändert. Durch die Häufigkeit der einzelnen Arbeitsschritte, die durchzuführen sind, kommt ein Gespür für die Materialien und die Arbeitstechniken zustande.

Die Erfahrungen, die ich bei der Oberflächenbehandlung gemacht habe, lassen mich viel lockerer an die Sache herangehen, als das noch bei den ersten Instrumenten der Fall war. Somit ist das Finish inzwischen zu einer geliebten Tätigkeit geworden.

 

Zuerst wird der Ahorn gebeizt und das Binding vor dem Auftragen des Isoliergrundes von Verfärbungen der Beize befreit. Das mache ich mit dem Bindingscraper, den ich mir einmal gebaut habe. Nach dem Trocknen wird die Gitarre lackiert. Der erste Gang ist die Grundierung und dient dazu, die Poren zu schließen. Beim Ahorn geht das sehr gut, da es sich um ein sehr geschlossenes Holz handelt.

Nach einer Trocknungsphase von mindestens einer Woche (hier war es aus Zeitgründen deutlich länger) wird das Ganze zwischengeschliffen.

Wenn keine Poren oder offene Stellen mehr vorhanden sind, kann der nächste Schritt erfolgen.

Was den Farbton der Beize angeht, so verwende ich immer den gleichen. Dieses Mal aber bin ich nicht ganz damit zufrieden.

Den goldfarben schimmernden Ton habe ich nicht auf das Holz bekommen, was an der Beschaffenheit des Materials liegt. Man kann alles abschleifen und neu machen, was vermutlich nichts verbessert, oder sich mit den Gegebenheiten abfinden und über die folgenden Arbeitsschritte das Beste daraus machen. 

 

Die Gitarre soll, wie könnte es für mich anders sein, ein Burst erhalten. Bei diesem Modell wird

auch die Kopfplatte mit einem Burst versehen. Dazu wäre eigentlich eine kleinere Lackierpistole von Vorteil, aber mit etwas Gefühl ist das hinzubekommen.  

Die Arbeitsschritte sind an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben worden. Deshalb verzichte ich hier auf Details im Bezug auf das Lackieren. 

 

Nach dem Auftragen des Bursts kommt wieder Lack darüber, und dann muss alles erst wieder einmal trocknen. 

Nach erneutem Schleifen wird noch eine letzte Schicht Lack aufgetragen.

Jetzt folgt wieder eine längere Ruhezeit.

Der Weg zum Ergebnis kann auf den Bildern mitverfolgt werden.

 

Mit dem Farbton habe ich übrigens Recht behalten. Man muss manchmal einfach nachgeben und weitermachen. Nachdem nämlich die ersten Schichten Lack auf den Korpus kamen, begann der Farbton der Gitarre wieder nach meinem Geschmack zu werden. Sie sieht aus, als hätte sie schon einige Jahrzehnte unter UV-Einstrahlung gestanden. Ich mag diesen Effekt besonders, da er dem Instrument einen kaum zu widerstehenden Charme verleiht.

Wäre natürlich schön, wenn der neue Besitzer das ähnlich sieht.


Für die letzte Schicht ist wieder Polyurethan zum Einsatz gekommen. Jetzt wird gewartet und dann wird poliert. In der Zwischenzeit arbeite ich wieder an anderen Instrumenten.

Es gibt ja bekanntlich immer was zu tun.