Die beiden Decken bearbeite ich in diesem Fall noch vor dem Verleimen. Beim Mittelteil wurden ja Hohlräume erzeugt, und diese werden bei Rücken und Decke auch im Inneren des Bodys bearbeitet. Die zur Anwendung kommenden Techniken sind wie beim Ausarbeiten einer Jazzgitarren-Decke.
Aus wirtschaftlicher Sicht sollte man eine Gitarre nicht so aufwändig konstruieren. Die Zeit und Arbeit würde wohl niemand bezahlen wollen. Mit Liebe und Leidenschaft lässt sich der Aufwand aber rechtfertigen.
Zuerst bearbeite ich die Außenseiten unter Anwendung der Höhenlinien.
Im Inneren werden die Decke und der Rücken dann komplett von Hand bearbeitet. Dabei kommen Hobel, Ziehklinge, Schleifpapier usw. zur Verwendung.
Beim Rückenteil wird ein sehr tiefes Shaping im Bereich von Hals und Korpusübergang entstehen. Dieses dient der besseren Bespielbarkeit der oberen Lagen.
Optisch ergibt sich ein sehr geschmeidiges Design, dessen Anblick allein schon mein Herz für Ästhetik höher schlagen lässt.
Die Tonabnehmer habe ich bereits mit dem Mittelteil zusammengefräst, um eine optimale Passgenauigkeit mit dem Sustain-Block zu erhalten. In diesem Zuge wurde auch gleich die Halstasche miteingefräst. Der Winkel beträgt 4,4°. Dafür verwende ich den Jigg, den ich für solche Fräsungen angefertigt habe.
Nachdem die Innenseite beim Top fertig bearbeitet ist, werden die F-Holes gefräst und dann von Hand verfeinert.
Der Rücken wurde in der Zwischenzeit auf den Mittelteil geleimt und mit abgeänderten Ziehklingen bearbeitet.
Um einen sauber verarbeiteten Korpus-Innenraum zu erhalten, ist etwas Geduld, Ausdauer und Fingerspitzengefühl notwendig. Die Übergänge sollen ja nicht gesehen werden.
Jetzt werden die Bohrungen für den Jack und die Kabel gemacht. Abschließend klebe ich den Zettel mit den Informationen zur Gitarre in den Korpus.
Nun kann mit den Bindings in den F-Holes begonnen werden.