Die Framus AZ-10 war auf den Ersten Blick gar nicht so übel. Beim genaueren Betrachten aber waren sehr viele Patzer zu finden die dem Instrument im laufe der Jahre angetan wurden.
An der Lackierung wurde bereits rumgebastelt. Stellenweise so unsauber und unprofessionell das wir uns zu einer Neulackierung entschlossen haben. Was sich später als gute Entscheidung herausstellen sollte. Teilweise wurde über die Polyesterlackierung, z. B. auf dem Top und Teilbereichen der Zargen, Nitrolack aufgetragen. Dadurch war extrem viel Lack auf der Gitarre. Das Burst war farblich an sich schön aber eben nicht akkurat an den Bindings versäubert. Teilweise hatten die Bindings Flecken und waren sehr stark verschliffen. Auf den folgenden Bildern sehr gut zu sehen.
So begann ich damit, die Lackierung zu Fotografieren um später die Farbgebung wieder rekonstruieren zu können. Danach ging es an das Entfernen des Lackes. Dies stellte sich als extrem aufwendig dar da mit Lack nicht gespart wurde. Zusätzlich erschwerte der, wozu auch immer, aufgetragene Nitrolack das entfernen der Lackschichten.
Nachdem der Lack entfernt war, sollte es an die Bearbeitung des Griffbrettes gehen.
Beim genauen Betrachten des Griffbrettes konnte man sehen, dass der Radius im Zuge einer vorangegangenen Bundierung nachgeschliffen bzw. total verschliffen wurde. Da der Kunde eine Neubundierung mit Edelstahlbundstäben wünscht, brauche ich einen sauberen Radius.
Also erst mal die Bundstäbe raus und dann den Versuch machen, einen Radius auf das bestehende Griffbrett zu bekommen.
Leider musste ich, nachdem die Bundstäbe entfernt waren feststellen, dass man bereits so viel rumgeschustert hatte, das es nicht möglich war, einen 12" Radius auf das Griffbrett zu bekommen.
Im Originalzustand war die Bundierung mit Nibs (Binding geht bei den Bundstäben durch und wird an diesen Stellen herausgearbeitet. Das Bindig ist gleichzeitig das Ende der Bundstäbe) gemacht, die in der Vergangenheit im Zuge einer Neubundierung einfach weggeschliffen wurden. Der Radius war so ungenau und über das ganze Griffbrett unterschiedlich. In Anbetracht der Tatsache, dass auch das Griffbrettbinding kaum mehr Höhe hatte und bereits an einigen Stellen gebrochen war, die Inlays vom Bearbeiten des Radius und darurch vermutlich auch das Griffbrett sehr dünn waren, entschied ich mich zu einer Erneuerung. Während dieser Arbeiten konnte auch gleich der Halsstab in Ordnung gebracht und ausgetauscht werden.
So ist eine Optimale bespiel und Einstellbarbarkeit gewährleistet.
Anschließend habe ich noch die Kopfplatte für die neuen Tuner vorbereitet und die Löcher an der Decke verschlossen und retuschiert. An zwei Stellen musste das Binding nachgearbeitet und ein Stück eingesetzt werden da es einfach zu dünn bzw. verunreinigt war.
Nachdem alles sauber verschliffen war, konnten die Lackierarbeiten gemacht werden.
Die Bilder im Anschluss geben einen verkürzten Einblick in die Arbeitsprozesse.