Kasuga? Hatte ich noch nie gehört oder gesehen. Gut, bei meiner Marken-Resistenz sollte das auch niemanden verwundern.
Vermutlich stammte das Instrument aus den 70er-80ern. So genau kann ich das leider nicht sagen, da es kaum Informationen im Netz gibt. Der Bass wurde in Japan gebaut.
Die Firma Kasuga wurde in den späten 60er-Jahren in Nagoya gegründet. Kasuga konnte sich in den 70er-Jahren den Ruf, qualitativ hochwertige Instrumente herzustellen, erarbeiten.
Es sollen sogar Instrumente in Handarbeit hergestellt worden sein.
Das wäre auch schon alles, was ich über diese Marke herausfinden konnte.
Den wirtschaftlichen Wert des Instrumentes kann ich nicht beziffern.
Es handelt sich aber um ein Erbstück und somit um einen hohen ideellen und persönlichen Wert.
Als ich das Instrument bekam, war leider der originale Tonabnehmer in der Halsposition schon zerstört.
Das stellt grundsätzlich kein Problem dar und kann mit dem dafür nötigen Knowhow wieder in Ordnung gebracht werden. Mein Vorgänger an diesem Instrument hatte bereits alles zerlegt und den Wickeldraht entfernt. Oft liegt der Fehler in den letzten Wicklungen, und so werden die Spulen einfach im guten Glauben an diesen Idealfall aufgemacht und mindestens sooft dabei unrettbar beschädigt.
Bei Tonabnehmern gilt, dass, wenn er kaputt ist, man bei unsachgemäßer Handhabung noch mehr kaputtmachen kann.
So zeigt sich einmal mehr, dass das Reparieren von Tonabnehmerspulen nicht ganz unproblematisch und eine Sache von viel Gefühl ist.
Das soll auf keinen Fall ein Vorwurf an meinen Vorgänger sein. Ich möchte einfach nur darauf hinweisen, dass manches leichter klingt und aussieht, als es in Wirklichkeit ist.
Nachdem ich also die Einzelteile in einem Sack vor mir liegen hatte und die Recherche im Netz leider nicht die gewünschten Informationen brachte, musste die Rekonstruktion des Tonabnehmers nach Gefühl gemacht werden. Dabei dienten Informationen von anderen Herstellern, die solche Modelle in ihrem Programm hatten, und die spärlichen Restspuren der alten Wicklung, die man auf dem Wickelkörper noch leicht sehen konnte,... Wäre der Draht noch auf dem Wickelkörper gewesen, wäre es ohne weiteres möglich gewesen, das Original wieder zu rekonstruieren. Aber wer weiß, vielleicht ist der Sound jetzt sogar besser als vorher. Und ein Custom-Stück ist es so allemal.
Dem jungen Besitzer wünsche ich alles Gute und viel Freude mit dem Instrument.
Wie gewohnt, gibt es natürlich einige Bilder zur Reparatur dieses Instrumentes.