16.01.2010 Tag 1
An unserem ersten Tag haben wir uns einiges vorgenommen und so galt es, keine Zeit zu verlieren und konzentriert zu arbeiten.
Das Rohmaterial für das Rosewood-Griffbrett, den Lindenkorpus und den Ahornhals, sehr schön geriegelt, habe ich im Vorfeld vorbereitet.
Begonnen haben wir mit dem Zusammenleimen des Bodys. Das dafür verwendete Holz stammt von einer seit zehn Jahren luftgetrockneten Linde. Der Baum stand einmal im Wildpark in Feldkirch und war über hundert Jahre alt.
Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Herkunft des verwendeten Materials so klar zugeordnet werden kann.
Nach dem Verleimen des Bodys haben wir uns an die Herstellung des Griffbrettes gemacht. Wie bereits erwähnt, ist es aus Rosewood und wird mit einer 25,5"-Mensur versehen. Das Schneiden der Bundschlitze machen wir aus Gründen der Präzision mit der Maschine.
Nachdem Mike diese geschnitten hat, zeichnet er die Bohrpunkte der Dots auf das Griffbrett. Dann stellen wir die Ständerbohrmaschine auf die benötigte Tiefe ein und Mike bohrt mit einem 7mm-Bohrer die Vertiefungen. Das muss mit viel Gefühl und Vorsicht gemacht werden, da sonst das Holz ausreißt.
Jetzt werden die Dots mit einem Spezialkleber in die dafür vorgesehenen Löcher geklebt und können erst mal trocknen.
In dieser Zeit zeichnen wir die Mittellinie auf den Ahornrohling, aus dem der Hals werden soll.
Um unseren Arbeitsfluss nicht zu bremsen, geht es wieder an das Griffbrett. Dieses soll einen Radius von 12" bekommen, den Mike mit einem Radius-Schleifklotz in schweißtreibender Arbeit auf das Rosewood bringt.
Zum Abschluss noch die Fräsung für den Halsstab. Die mache ich selber, da der Umgang mit der Oberfräse zu gefährlich ist.
Es war somit ein recht produktiver Auftakt. Nächste Woche soll es dann mit dem Korpus weitergehen. Bis dahin können auch etwaige Blasen an den Händen und Muskelkater auskuriert werden.